Europäische Grundwerte
Die Europäische Union ist nicht nur eine Wirtschafts-, sondern vor allem auch eine Wertegemeinschaft. Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichberechtigung, Rechtsstaatlichkeit und Achtung der Menschenrechte – dies sind die Grundwerte der EU. Seit der Unterzeichnung des Vertrags von Lissabon im Jahr 2009 sind alle diese von der EU garantierten Rechte in der Charta der Grundrechte verankert. Die Institutionen der EU sind zur Achtung dieser Rechte verpflichtet, und die Regierungen der EU-Länder müssen sie bei der Anwendung des EU-Rechts einhalten.
Online-Portal des Europäischen Holocaust-Archivs
Das Portal bietet Zugriff auf rund 2.000 Archive, mehr als 50 nationale Berichte sowie auf über 120.000 archivische Verzeichnungen in mehr als 200 Institutionen zum Holocaust. Auch Archive über die europäischen Grenzen hinweg werden hier zugänglich gemacht.
Gedenkstätten-Portale
Die Gedenkstätten-Portale www.gedenkstaetten-uebersicht.de und www.memorialmuseums.org bieten Informationen zu Gedenkstätten und Mahnmalen zur Erinnerung an die ermordeten europäischen Juden, aber auch die anderen Opfer des Nationalsozialismus und Stalinismus.
Europäisches Netzwerk für Erinnerung und Solidarität
Das Europäische Netzwerk Erinnerung und Solidarität (ENRS) wurde 2005 von den Kulturministern Deutschlands, Polens, der Slowakei und Ungarns gegründet. Aufgabe des Netzwerks ist die Erforschung, Dokumentation und Verbreitung der Geschichte und der Erinnerungsdiskurse des 20. Jahrhunderts in Europa. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen auf den Perioden der Diktaturen und Kriege sowie dem gesellschaftlichen Aufbegehren gegen Unfreiheit.
In Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission führt das Netzwerk jährlich das European Remembrance Symposium durch, das für Einrichtungen und Organisationen aus dem Bereich der Erinnerung- und Geschichtsarbeit aus ganz Europa als Plattform für den Erfahrungs- und Ideenaustausch dient.
Projektförderung - Europäisches Geschichtsbewusstsein
Die Europäische Union beruht auf Werten wie Freiheit, Demokratie, Toleranz, Solidarität und Wahrung der Menschenrechte. Die Erinnerung an die Vergangenheit kann helfen, sich der Bedeutung dieser Werte bewusst zu werden. Deswegen unterstützt die EU zivilgesellschaftliche Organisationen, Einrichtungen und Kommunen, die mit ihren Vorhaben ein Nachdenken über europäische Werte anregen und die Auseinandersetzung mit den Ursachen totalitärer Regime und anderen wichtigen Momenten in der neueren Geschichte Europas, die die Entstehung der EU bedingt oder entscheidend geprägt haben, fördern.
Antragsberechtigte:
Vereine und Verbände, Gedenkstätten, Denkmale, Museen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, religiöse Organisationen sowie lokale und regionale Behörden u.a. mit Sitz in einem der teilnahmeberechtigten Länder.
Teilnahmeberechtigte Länder sind:
- die 28 EU-Mitgliedstaaten
- Albanien
- ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien
- Montenegro
- Serbien
- Bosnien und Herzegowina
- Kosovo
Einreichfrist:
Es gibt eine Einreichfrist pro Jahr. Die aktuellen Fristen finden Sie in unserem Kalender.
Teilnahmebedingungen:
- Die Projekte müssen nicht notwendigerweise mit Partnerorganisationen aus anderen teilnehmenden Ländern durchgeführt werden.
- Die Projekte müssen eine deutliche europäische Dimension aufweisen.
- Bevorzugt werden Projekte, die in transnationaler Kooperation zwischen Organisationen, Kommunen oder Einrichtungen durchgeführt werden.
- Die Projekte sollen unterschiedliche Arten von Organisationen und verschiedene Bevölkerungsgruppen einbeziehen.
- Projekte, die sich an jüngere Menschen wenden, erhalten Vorrang.
- Die Einbeziehung von Teilnehmer/innen des Europäischen Freiwilligenkorps wird begrüßt.
- Förderzeitraum max. 18 Monate
Finanzierung:
- Fördersumme max. 100.000 Euro
- auf der Basis von Pauschalsätzen
Hier finden Sie eine Übersicht der Pauschalsätze, aus der hervorgeht, in welcher Höhe Sie eine Förderung für Ihr Vorhaben beantragen können.
Weitere Informationen zu den Teilnahmebedingungen und Kriterien finden Sie im Programmleitfaden und unter FAQs.
Schwerpunktthemen:
Für die Jahre 2016 bis 2020 wurden Schwerpunktthemen und Schlüsselmomente festgelegt, deren Berücksichtigung zusätzliche Punkte in der Bewertung des Zuschussantrages bringen kann, jedoch nicht obligatorisch ist:
- Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung unter totalitären Regimen
- Antisemitismus, Roma-Feindlichkeit, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie und andere Formen der Intoleranz: Lehren für die Gegenwart
- Demokratischer Übergang und Beitritt zur Europäischen Union
- »Schlüsselmomente 2020«:
1950 Robert-Schuman-Erklärung
1990 Wiedervereinigung Deutschlands und Übergang zur Demokratie in anderen Ländern Europas
2000 Verkündung der Charta der Grundrechte der Europäischen Union
Hintergrundinformationen zu den Gedenkanlässen
Projektbeispiele:
Beispiele von Projekten, die sich thematisch mit der kulturellen Vielfalt Europas, den gemeinsamen Werten, den Ursachen totalitärer Regime in der neueren Geschichte Europas und dem Gedanken an die Opfer beschäftigen oder die Auseinandersetzung mit anderen Schlüsselmomenten der jüngeren europäischen Geschichte fördern und im Rahmen des Programms »Europa für Bürgerinnen und Bürger« gefördert wurden:
- Rubrik Auswahlergebnisse
- Flyer der KS EfBB zu Förderbereich 1 »Europäisches Geschichtsbewusstsein« des Programms »Europa für Bürgerinnen und Bürger« (2015)
- Broschüre Aktive europäische Erinnerung in Deutschland, hrsg. v. der KS EfBB (Erstauflage 2009, 2. erweiterte Auflage 2011) zu geförderten Projekten der Aktion 4 (Förderung europäischer Erinnerungsarbeit) des Programms »Europa für Bürgerinnen und Bürger 2007-2013«