Flyer »Europäisches Geschichtsbewusstsein«

Der Flyer »Europäisches Geschichtsbewusstsein« der Kontaktstelle EfBB enthält neben Informationen über den gleichnamigen Förderbereich 1 auch Kurzbeispiele von Geschichtsprojekten, die im Jahr 2014 für eine Förderung ausgewählt wurden.

Den Flyer können Sie kostenfrei bei der KS EfBB bestellen.

Der Flyer als pdf-Download (1,26 MB)


Broschüre: »Aktive europäische Erinnerung« in Deutschland

Beispiele von Projekten, die sich thematisch mit der Zeit des Nationalsozialismus und Stalinismus befassen und im Rahmen von Aktion 4 »Aktive europäische Erinnerung « des Vorgängerprogramms (2007-2013) in den Jahren 2005 bis 2011 von der EU gefördert wurden, finden Sie auch in der Broschüre» ›Aktive europäische Erinnerung‹ in Deutschland«.

Die Broschüre können Sie kostenfrei bei der KS EfBB bestellen.

Die Broschüre als pdf-Download (2,01 MB)


Suche von Geschichtsprojekten über Plattform

Geförderte Projekte im Programm »Europa für Bürgerinnen und Bürger« können auf einer von der Europäischen Kommission entworfenen Plattform gesucht und eingesehen werden. Die Resultate können per Stichwort, Land, Aktion, Förderjahr oder Organisationstyp gefiltert werden.

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Förderbereich 1 »Europäisches Geschichtsbewusstsein«

Beispiele von Projekten, die aus dem Förderbereich 1 »Europäisches Geschichtsbewusstsein« gefördert wurden, können Sie sich hier ansehen:

»Unterdrückung und Widerstand«

© Aktion Sühnezeichen Friedensdienste

Rechtspopulistische Stimmungen, Nationalismus und Europaskepsis: Gerät die europäische Vision von Einheit in Vielfalt unter Druck? Unter dem Titel »Unterdrückung und Widerstand – Chancen von Zivilgesellschaft in Geschichte und Gegenwart Europas« organisierte die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste ein Projekt, an dem sich elf Partner, darunter NGOs, Stiftungen u.a., aus den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Litauen, Griechenland, Italien, Polen und Ungarn beteiligten. Insgesamt waren 570 Bürgerinnen und Bürger involviert - 70 Prozent zwischen 18 und 30 Jahre alt.
Den Auftakt des mit 100.000 Euro bezuschussten Projekts bildete die Tagung »Courage« im Mai 2017 in Berlin. Wie begegnet man Rechtspopulismus in Europa? Wie definiert sich zivilgesellschaftliches Engagement in den einzelnen Ländern? Alle Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, ihre Meinung in einem Podcast und in Workshops kundzutun. Abschließend wurde ein Stadtrundgang zum Thema Widerstand angeboten, gefolgt von einem politischen Nachtgebet.
Von Juli bis September 2017 setzten sich je 25 junge Teilnehmende in vier internationalen Sommerlagern mit der Vielschichtigkeit der Erinnerung auseinander. In Budapest (HU), Švenčionys und Kaunas (LT), Kastoria (GR) und Sant'Anna & Montemaggio (IT) waren sie beispielsweise damit beschäftigt, Erinnerungsorte durch Garten- und Aufräumarbeiten zu pflegen oder ein jüdisches Museum zu renovieren.
Eine Ausstellung in Berlin, die die Arbeit in den Sommerlagern dokumentierte, läutete den Abschluss des Projekts im November 2017 ein. Es folgten ein Zeitzeugengespräch mit einem griechischen Bekämpfer von Anti-Semitismus sowie eine Fishbowl-Diskussion, bei der eine kleine Gruppe von AktivistInnen über den Umgang mit Rechtspopulismus diskutierte.

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»Sound in the silence«

© Marcin Oliva Soto

Im September 2015 trafen sich 30 Jugendliche aus Hamburg, Legnica (PL) und Budapest (HU) im Rahmen des Erinnerungs- und Verständigungsprojekts »Sound in the Silence« in Danzig. Unter der Koordination des »European Network of Remembrance and Solidarity« (ENRS), das dem nationalen Zentrum für Kultur (PL) angegliedert ist, sollten junge Menschen durch neue Formen der Erinnerungsarbeit einen individuellen und empathischen Zugang zu historischen Ereignissen erhalten. Die jugendlichen Teilnehmenden beschäftigten sich in Workshops für Tanz, Theater, Singer-Songwriter, Musik-Percussion und Creative Writing mit der Geschichte der Grenzgebiete zwischen Deutschland und Polen. Der thematische Fokus lag dabei insbesondere auf dem Zweiten Weltkrieg als tragischem und gewalttätigen Moment der Weltgeschichte und der Solidarnosc-Bewegung in Polen. Ausgehend von einer Streikbewegung 1980 wirkte die freie Gewerkschaft Solidarnosc entscheidend an den Aufbrüchen in Osteuropa und dem damit verbundenen politischen Wandel in Europa mit. An verschiedenen Gedenkstätten wurden die Jugendlichen mit diesen Momenten der europäischen Geschichte konfrontiert und entwickelten aus ihren Eindrücken Lieder, Filme und Theaterstücke, die sie am Ende der Projektwoche einem Publikum von 80 Menschen aus den vier beteiligten Ländern vorführten. Während des Treffens entstand außerdem eine Dokumentation, die im Sommer 2016 als Film in deutscher und englischer Sprache erschien.
Das Hamburger Stadtteil- und Kulturzentrum MOTTE e.V. war Partner in dem Projekt. Mit drei Vorgänger-Projekten hatte die MOTTE 2011 und 2013 diese Form der Erinnerungsarbeit bereits erprobt und brachte ihre Erfahrungen in das EU-Projekt ein, das im Rahmen von »Europa für Bürgerinnen und Bürger« mit 40.000 Euro gefördert wurde.

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»ST (NS)A SI«

Für das vom Jenaer Verein Recht in Europa e.V. gemeinsam mit vier Partnern aus Bulgarien, Deutschland, Rumänien und Slowenien eingereichte Geschichtsprojekt »ST (NS)A SI – Persönlichkeitsrechte schützen – Menschenwürde vor und nach dem Mauerfall« wurde eine EU-Förderung in Höhe von 87.500 Euro bewilligt. Der 25. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer war der Ausgangspunkt, um die Praxis der Überwachung durch die Stasi in der DDR-Diktatur im gesamteuropäischen Kontext zu diskutieren und eine Verbindungslinie zum aktuellen NSA-Skandal herzustellen. Mit diesem historischen Brückenschlag beabsichtigten die Veranstalter, auf die Bedrohungen der europäischen Grund- und Menschenrechte durch die aktuelle Praxis der Datenspeicherung aufmerksam zu machen. Dazu fanden zwischen Dezember 2014 und Januar 2016 zahlreiche Aktivitäten in Jena, Lüneburg, Maribor (SI), Pleven (BG) und Timisoara (RO) statt: Jugendliche interviewten Stasi-Opfer und eine Schultheatergruppe erarbeitete das Theaterstück »Ausgespäht«. Bei Podiumsdiskussionen debattierten Politiker/innen, Expert/innen und Bürger/innen über die Bedeutung von Persönlichkeitsrechten und Menschenwürde in Europa. Die Veranstalter zählten rund 1.600 Teilnehmende.

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»Bridging Generations«

Wie kann man die kollektive Erinnerung für die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft in Europa nutzen? Dies war die Ausgangsfrage für das Geschichtsprojekt »Bridging Generations«, das im Oktober 2014 startete und von der Europäischen Kommission mit 97.750 Euro unterstützt wurde. Unter der Koordination des Vereins Jugend- und Kulturprojekt e.V. aus Dresden waren an dem Projekt die Landeshauptstadt Dresden, die Stadtverwaltung Kistarcsa (HU), das Kulturzentrum der Gemeinde Olesnica (PL), die Nichtregierungsorganisation YouNet (IT), die Aristotelis-Universität Thessaloniki (GR) sowie Addart Thessaloniki (GR) beteiligt. Das Projektkonsortium wollte den Austausch zwischen jungen und älteren Menschen über den Zweiten Weltkrieg fördern und so der jungen Generation den Zugang zu Wissen über totalitäre Strukturen eröffnen. Neben Studenten der Fächer Soziologie, Cinematografie, bildende Kunst, Journalismus und Geschichte sowie Senioren aus Ländern, die totalitäre Regime und Besetzung erlebt hatten, waren Wissenschaftler/innen und Journalist/innen beteiligt. In mehreren Veranstaltungen, darunter Konferenzen, Forschungstreffen und Studienbesuche in Dresden, Breslau und Thessaloniki, befassten sie sich, ausgehend von den Erfahrungen der Älteren mit dem Zweiten Weltkrieg, mit Vertreibung und Migration. Neben Gesprächen, Diskussionsrunden und Zeitzeugeninterviews fanden auch eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit sowie mit aktuellen Formen der Gedenkkultur statt. Die Ergebnisse wurden in Form einer Ausstellung und einer Performance der Öffentlichkeit präsentiert. 

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»Erinnern für die Zukunft«

© Stiftung »Erinnern ermöglichen«

Mit dem Ziel jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich intensiv und unmittelbar mit der Geschichte Europas während des nationalsozialistischen Regime auseinander zu setzen und deren Bewusstsein für das Friedensprojekt »Europäische Union« sowie dessen Bedeutung für das Leben im heutigen Europa zu stärken, führte die deutsche Stiftung »Erinnern ermöglichen« von 2014 bis 2016 sieben Schülerfahrten nach Auschwitz durch. Hierbei arbeitete sie mit vier weiteren Einrichtungen und Organisationen aus Deutschland und Polen zusammen. Die je 25 Jugendlichen besuchten u.a. die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Auschwitz sowie das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und führten Zeitzeugengespräche. Zum Abschluss der Reise gestalteten die Teilnehmenden einen feierlichen Abschied von Auschwitz: An der »Judenrampe« in der Nähe von Birkenau, dem Ort, an dem die KZ-Häftlinge in Eisenbahnwaggons ankamen und selektiert wurden, lasen sie kurze Texte über Auschwitz, steckten Botschaften an den Waggon, der heute noch auf dem Bahngleis steht, und gedachten der Ermordeten. Die Schüler/innen dokumentierten das Erlebte in Form von Texten, Fotos und Videos. Die Dokumentationen der Zeitzeugenberichte durch die Teilnehmer/innen fließen in Unterrichtsmaterialien ein, die im Rahmen des Projekts erstellt und auf der Internetseite der Stiftung zugänglich gemacht wurden. Die EU-Kommission unterstützte das Erinnerungsprojekt mit rund 97.500 Euro.

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Archiv:
Weitere Beispiele von Projekten, die im Rahmen der Aktion 4 »Aktive europäische Erinnerung« des Programms »Europa für Bürgerinnen und Bürger« (2007-2013) gefördert wurden, finden Sie hier.