Gedenkanlässe 2018

1918 Ende des Ersten Weltkrieges (100 Jahre)

Delegationen aus Russland, Deutschland, Österreich, Bulgarien und der Türkei begannen Ende 1917 Friedensverhandlungen. Doch es kam erst am 11. November 1918 zum Kriegsende, nachdem die Alliierten die Übermacht gewonnen hatten. Deutschland und die Alliierten unterzeichneten ein Abkommen zum Waffenstillstand. Es folgten Friedensverhandlungen in Paris, wobei Russland und Deutschland davon ausgeschlossen wurden, weil sie noch keine demokratisch legitimierten Regierungen vorweisen konnten. Deutschland und seinen Alliierten wurden in diesen Verträgen von Versailles die Kriegsschuld zugesprochen. Im Zuge des Friedensvertrages wurde ein internationaler Völkerbund geschlossen, dem Deutschland und Österreich nicht beiwohnen durften. Außerdem kam es zu deutlichen Veränderungen der europäischen Landkarte. In Folge des Kriegsendes zerfielen Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich, das Russische Zarentum und das Deutsche Kaiserreich gingen unter. Daraus hervor ging eine Vielzahl von Nationalstaaten, die eine neue Herausforderung für die europäische Zusammenarbeit darstellte.

1938/1939 Beginn des Zweiten Weltkrieges (80 Jahre)

Mit dem deutschen Überfall auf Polen begann am 1. September 1939 offiziell der Zweite Weltkrieg. Hitler hatte keine Kriegserklärung ausgesprochen und gab den Angriff als Verteidigungsaktion aus. Daraufhin forderten Frankreich und Großbritannien binnen zwei Tagen den Rückzug der deutschen Wehrmacht, allerdings vergeblich. Es folgte ein sechsjähriger Krieg, der den Großteil der Welt erfasste und fast 60 Millionen Menschen das Leben kostete.

1948 Beginn des Kalten Krieges (70 Jahre)

Der Kalte Krieg, der von 1947 bis 1989 andauerte, gilt als eine Auseinandersetzung zwischen kapitalistischen und kommunistischen Systemen ohne direkte militärische Interventionen. Auf der einen Seite des Konfliktes standen die Westmächte, angeführt von den Vereinigten Staaten von Amerika, während der Ostblock von der Sowjetunion angeführt wurde. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahre 1989 fand auch der Kalte Krieg ein Ende und es kam langsam zu einer Annäherung von Ost- und Westeuropa.

1948 Der Haager Kongress und die europäische Integration (70 Jahre)

Unter der Schirmherrschaft von Winston Churchill fand 1948 der Haager Kongress zur Koordinierung der europäischen Einheit statt. Die 800 Delegierten diskutierten über die unterschiedlichen Rahmenbedingungen einer europäischen Integration. Mit dem Ziel ein vereintes, föderales Europa zu schaffen, schlossen sich dort unterschiedliche Akteursgruppen zur Europäischen Bewegung zusammen, die sich bis heute für die Grundwerte Europas einsetzt.

1968 Protest- und Bürgerrechtsbewegungen, Einmarsch in die Tschechoslowakei, Studentenproteste und antisemitische Hetzkampagne in Polen (50 Jahre)

Mitte der 1960er Jahren entstanden in Europa intensive, linksgerichtete Bürgerbewegungen und Proteste, die sich auf den Ost-West-Konflikt bezogen. Besonders in Westdeutschland beteiligten sich 1968 viele Studierende an den Protesten, in denen sie den Ausstieg aus dem kapitalistischen System forderten. Zur selben Zeit kam es in der Tschechoslowakei zur größten militärischen Option seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten Polen, Ungarn, Bulgarien und der Sowjetunion marschierten in das Land und beendeten durch ihre Besetzung den Prager Frühling, ein Reformprogramm der tschechoslowakischen Kommunistischen Partei. Als Folge flohen zehntausende Menschen aus dem Land – insbesondere Intellektuelle und Facharbeiter. Auch in Polen kam es zu zahlreichen Fluchtbemühungen, da die dortigen Medien eine Hetzkampagne gegen Juden initiierten und sie für die Studentenaufruhen beschuldigten. Polnische Juden wurden daher aus der Partei ausgeschlossen und verloren teilweise ihre Arbeitsstellen, so dass aufgrund der Diskriminierung rund 15.000 polnische Juden das Land verließen.